Wir sind schwanger. Diesen Satz kennen wahrscheinlich alle Schwangeren, deren Männer und das ganze Umfeld. Denn sobald man schwanger ist, kann man einfach von nichts anderem mehr sprechen. Als Frau erwischt man sich immer wieder beim Aussprechen dieses Satzes, als Mann dann automatisch auch irgendwann. Am Anfang bekommt man vom werdenden Papa noch komische Blicke zugeworfen, aber irgendwann, man braucht gar nicht lange drauf zu warten, rutscht dieser Satz auch aus seinem Mund. Ob er es will oder nicht. Es passiert automatisch.

Ich fand diesen Satz ja vorher auch irgendwie immer komisch. Genauso wie die Tatsache, dass sich alle Schwangeren ständig und überall an ihren Bauch fassen. Aber man kann dagegen nichts tun, auch wenn man will. Es passiert einfach und man ertappt sich immer wieder dabei. Ich dachte mir früher immer: Wieso macht man das? Wieso fasst man sich ständig an seinen Bauch? Es sieht auch irgendwie komisch aus. Aber man kann nichts dagegen tun. Egal wo, ständig hängt die Hand auf dem Bauch. Auch sonst dachte ich immer: Wenn du mal schwanger bist, dann wirst du eine von diesen schönen und total gestylten Schwangeren. Jaaap! Ist nicht so. Vielmehr verbringe ich 95 Prozent der Woche in einer Jogginghose, weil ich zu Hause bin und mich schonen muss. Und wieso sollte man sich mit einer Jeans, frisch gelockten oder geglätteten Haaren und geschminkten Lippen auf die Couch legen. Das macht man nicht. Die restlichen 5 Prozent, an denen ich mich dann mal „richtig“ anziehe, sind Termine beim Arzt oder wenn ich mal mit einkaufen gehe. Das mache ich dann nicht im Sofalook, man will ja schließlich sein letztes Fünkchen Würde nicht verlieren. Ich finde, da muss man auch echt aufpassen. Wie schnell rutscht man in so einen Trott ab.

Irgendwann macht auch Filmegucken und Schlafen keinen Spaß mehr. Das hat alles ein Ende und das sogar schneller als man denkt. Deswegen habe ich jetzt auch angefangen zu nähen, und das ist wirklich toll, auch wenn ich das früher nie gedacht hätte. Aber wieviel Spaß es machen kann, etwas selbst herzustellen, ist erstaunlich. Hier seht ihr eines meiner ersten Nähergebnisse. 🙂

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Leider wurde aus der hübschen Schwangeren auch nichts, denn bei mir ist es leider nicht so, dass ich mich in der Schwangerschaft total schön finde und die Haut jugendlich glänzt und vor Reinheit strotzt. Nope! Nicht mal in der Pubertät hatte ich so schlechte Haut wie jetzt, wirklich noch nie! Ich könnte also – selbst, wenn ich wollte – gar nicht mehr arbeiten gehen, denn so kann man sich ja nirgendwo blicken lassen. Viele aus meinem Umkreis sehen das nicht ganz so wie ich, aber wenn man immer Haut hatte, die glatt war wie bei einer Puppe, dann ist der aktuelle Zustand einfach nur schrecklich. Und damit komme ich nicht klar und werde es auch die nächsten Monate nicht. Hatte ich irgendwann mal einen Pickel oder sowas, war das immer furchtbar für mich. Ich habe die Tage jedoch irgendwie überlebt, bis dieses Ding dann wieder weg war. Aber nun, nun ist da nicht einfach nur ein Ding. Nein. Jeden Morgen habe ich das Gefühl, über Nacht ist ein neues hinzugekommen. Es ist einfach schrecklich und man kann nichts, wirklich nichts, dagegen tun. Da hilft auch das ganze Gequatsche von wegen: Das sind die Hormone! und: Das geht wieder weg! nichts. Denn jetzt ist es da und es interessiert mich recht wenig, dass es wahrscheinlich irgendwann wieder anders sein wird.

Anders ist das ja mit dem Bauch. Eigentlich war genau das immer die schmalste und dünnste Stelle an meinem Körper. Ich hatte echt noch nie einen Bauch, nicht mal ein bisschen. Und genau dieser Teil wird ja nun am größten von allen und ich sage euch, man wartet den Tag so sehr ab, an dem er endlich wächst. Ich war richtig enttäuscht, dass das bei mir irgendwie länger gedauert und später angefangen hat als bei Schwangeren, die ich so kenne. Wie doof ist das eigentlich. Denn sobald schwanger ist, möchte man doch auch, dass die anderen es wissen. Und möchte nicht im 6. Monat immer noch aussehen, als wäre da nichts. Jetzt, in der 21. Woche, ist endlich was zu sehen. Wobei ich mich ja nun gerade in der Phase befinde, wo Leute, die mich nicht kennen, eher denken würden, bei ihr gab es wohl ein paar Burger mit Pommes zu viel. Das ist so diese Zwischenphase, wo man auch bei anderen Frauen überlegt, ob sie nun schwanger sind oder einfach ein bisschen viel um die Hüften haben. Aber auch das ist ok. Denn das bedeutet, man sieht endlich Fortschritte. Für eine werdende Mutti gibt es nichts Besseres.

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Was generell wirklich auch ganz lustig ist: Sobald man weiß, dass man ein Baby bekommt, weiß jeder irgendwas und meistens auch besser. Oder was heißt jeder, es gibt auch durchaus gute und nützliche Tipps, und darüber ist man auch sehr froh, aber man bekommt eben auch viele überflüssige Ratschläge. Tja. Was macht man da. Wahrscheinlich einfach ja sagen und es dann trotzdem anders machen. Dazu habe ich mich entschieden, denn nur, weil jemand schon ein Kind hat, heißt das noch lange nicht, dass man selbst alles genauso machen muss und vor allem, dass es richtig ist. Auch bei Anschaffungen. Da sollte einfach jeder selbst entscheiden. Und wenn es sich am Ende dann als Quatsch herausstellt, dann ist es eben so, aber dann hat man zumindest seine eigenen Erfahrungen gemacht. Und da es das eigene Kind ist, was man ungefähr 40 Wochen in seinem Brauch rumträgt, kann man auch gut allein oder eher zu zweit darüber entscheiden. 🙂

Was habt ihr so für Erfahrungen gemacht in den ersten Wochen der Schwangerschaft? Und gibt es etwas, was unbedingt angeschafft werden sollte? Lasst mir ruhig einen Kommentar da.