Am Montag ging es für meinen Mann und mich nach Hamburg. Leider war die Anreise durch viele Staus unterbrochen, und so blieben uns für diese schöne Stadt nur knapp 24 Stunden. Viel zu kurz, um Hamburg wirklich zu erkunden. Vor allem, wenn man wie ich zum ersten Mal dort war.

Wie es sich für Hamburg gehört, empfing uns die Stadt mit kühlen Temperaturen und Regen. Selbstverständlich war ich vorbereitet und hatte einen Schirm dabei. Bei den Gummistiefeln war ich leider nicht so clever gewesen, sondern hatte sie zu Hause vergessen. Fast jede dritte Frau in Hamburg trug diese elegante Fußbekleidung und mir wurde schnell klar, dass es nicht sonderlich klug gewesen war, stattdessen meine neuen Lederboots anzuziehen. Noch dazu ohne Imprägnierung, obwohl mein Mann mir damit etliche Tage lang in den Ohren gelegen hatte. Für ihn war das wieder mal total typisch für mich und sofort hatte ich eine Diskussionsrunde zum Thema Schuhpflege eröffnet. Nun ja, er hat sicherlich Recht. Als ich das Auto dann schließlich doch verlassen musste, bin ich auch mit einem ganz schlechten Gewissen jeglicher Gefahrenquelle für meine neuen geliebten Schuhe ausgewichen.

Otto´s Burger-Restaurant

Unser erster Stopp in Hamburg war, auch wenn das jetzt sehr klischeehaft klingt, ein Burger-Restaurant. Und zwar ein ziemlich gutes. Dafür hatte ich mich vorher ein bisschen erkundigt und ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Der Laden heißt Otto´s Burger, und wie ich hörte, soll der Coleslaw dort sehr empfehlenswert sein. Das ist er tatsächlich. Ich bin wirklich ein absoluter Burger- und Coleslaw-Fanatiker, und dieser Laden hat in jeder Beziehung gehalten, was er versprach. Für mich gab es einen leckeren Otto´s Cheeseburger mit Coleslaw und Pommes, und auch die waren wirklich richtig gut. Dazu eine hausgemachte Limonade, ebenfalls sehr lecker.

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Nach dieser Stärkung haben wir unsere kurze, aber doch schöne kleine Tour durch Hamburg gestartet. Wir waren auf der Sternschanze, am Hafen, in der Speicherstadt, in und um die Kirche St. Michaelis, haben viele wunderschöne Altbauten bestaunt und gingen natürlich auch auf die Reeperbahn. Sicher gibt es in Hamburg viel, viel mehr zu sehen, aber leider hatten wir nicht all zu viel Zeit, denn am Abend war mein Mann (mit mir als Begleitung) beim Fizzz Award eingeladen.

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Der Fizzz Award

Die Veranstaltung fand im Mojo-Club auf der Reeperbahn statt, und so habe ich diese Meile auch mal bei Nacht gesehen. Meiner Meinung nach nicht unbedingt das kulturelle Highlight, und den ganzen Hype darum verstehe ich auch irgendwie nicht so richtig. Über den Fizzz Award weiß ich eigentlich auch gar nicht so viel zu berichten. Es gab alle Getränke umsonst, dafür leider kein Essen (und genau darauf hatte ich mich doch soooo gefreut). Anwesend waren viele Gastronomen und Leute aus der Bar- und Restaurantszene, die sicher alle total viel zu sagen haben, und die Frauen dazu sahen auch so aus, als wären sie megawichtig und supervip. Aus einer Gruppe von Mädels, die sich den ganzen Abend völlig ungeniert dem kostenlosen Prosecco widmete, hörte ich im Vorbeigehen: „Oh mein Gott Lisa, jeder, wirklich jeder guckt total neidisch auf deine Handtasche – wie lustig.“ Jeder? Nun, ich gehörte bisher noch nicht dazu, aber nach dieser Aufforderung musste ich natürlich auch mal gucken, was es denn so oberkrasses an ihrer total tollen Handtasche zu sehen gab. Mh. Ja, sie war von Prada und ja, sie war auch wirklich schön. Aber muss man das durch den ganzen Raum posaunen? Tja, bestimmt waren auch diese Mädels total wichtig.

Zum Abschluss des Abends erhielt dann noch jeder Gast ein Goody Bag mit alkoholischen Getränken und Tonic. Mein Mann erzählte mir am nächsten Tag, dass – wie es sich für eine professionelle Gastronomenveranstaltung gehört – der Tonic später alle war. Klar, denn er befand sich ja in den Goody Bags. Damit koooonnte selbstverständlich niemand rechnen. Das wunderte mich allerdings überhaupt nicht; war ich doch, als ich an der Bar Ginger Ale bestellt hatte, gefragt worden, ob ich Ginger Tonic möchte. Ich jedoch wollte ein Ginger Ale. Daraufhin wurde ich gefragt, was denn das sein solle, eine Limo etwa. Entschuldigung, das kann man natürlich nicht wissen, wenn man an einer Bar arbeitet. Wie auch? Wie doof von mir.  Dann wird mir klar, warum der Tonic plötzlich alle war. Oder war es doch das Ginger Ale? Oder das Ginger Tonic? Ich werde es wohl nie erfahren.

Am nächsten Morgen waren wir dann, nach dem wirklich super leckeren Frühstück im Hotel, noch ein bisschen shoppen, und gegen Mittag ging es dann für uns zurück nach Berlin. Ich kann nur sagen: Hamburg, ich komme wieder. Und dann werde ich dieser Stadt, dem „Tor zur Welt“, auch weitaus mehr Aufmerksamkeit schenken, als es mir dieses Mal möglich war.

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