Eigentlich will ich es gar nicht schreiben, geschweige denn aussprechen – aber Emma ist heute wirklich schon ein viertel Jahr alt. Drei Monate ist dieses wunderbare Baby nun schon bei uns und diese drei Monate vergingen tatsächlich wie im Flug. Zwar ist das Gefühl unbeschreiblich, mit ansehen zu dürfen, wie Emma von Tag zu Tag mehr Dinge lernt und sich entwickelt. Aber das Tempo beängstigt mich.

Es heißt ja ohnehin, mit Kindern vergehe die Zeit viel schneller. Und das stimmt wirklich. In den letzten drei Monaten ist so viel passiert und wir haben so viel voneinander gelernt, dass es mir nun vorkommt, als hätte ich noch nie etwas anderes getan, als mich tagtäglich um diesen kleinen Menschen zu kümmern. Und ich liebe meine Aufgabe. Ich könnte mir wirklich nichts Schöneres vorstellen.

Nun ist Emma auch ein so liebes Baby, das bisher wirklich noch nie für längere Zeit so „anstrengend“ war, dass man mal kurz hätte aus dem Raum gehen müssen, um tief durchzuatmen. Ich bin auch ehrlich gesagt von mir selbst überrascht, wieviel Ruhe Emma auf mich ausstrahlt. Egal ob sie mal weint oder ein bisschen unruhig ist, es beunruhigt mich nicht, sondern ich tue einfach instinktiv alles, dass es ihr wieder besser geht. Anfangs hatte ich ja große Bedenken, mit der ganzen Situation überfordert zu sein und nicht zu wissen, wie reagieren. Aber ich habe gemerkt, es kommt einfach alles von ganz allein. Man muss nur auf sich selbst und sein Baby vertrauen. Und genau das machen wir und es klappt super.

Jetzt, wo Emma schon nach Dingen greifen kann, ist es gleich nochmal viel spannender als ohnehin schon. Es ist so schön zu sehen, wie sich unser kleines Baby entwickelt und dabei übrigens immer noch die Größe 56 trägt. Wie sehr man sich über solche kleinen Schritte freuen kann, hätte ich vor Emmas Geburt nie für möglich gehalten. Und dann dieses Lachen. Man spricht mit ihr oder lächelt sie einfach nur an und sofort bekommt man das schönste zahnlose Lächeln der Welt zurück. Wunderbar. Apropos zahnlos. Ich habe letzte Woche an Emmas Unterkiefer zwei kleine weiße Punkte entdeckt. Hoffentlich dauert es noch, bis die wachsen.;) Emma zu stillen, sobald sie Zähne hat, stelle ich mir nicht ganz so schmerzfrei vor.

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Zum Thema Stillen hört und liest man ja sehr viel. Überhaupt gibt es zu Babys so viele Diskussionspunkte, dass glaubt man gar nicht. Jeder hat irgendwie irgendwas zu sagen, jeder weiß es besser und selbst fremde Leute mischen sich ein und teilen einem ungefragt ihre Meinung mit. Das ist wirklich herrlich. Letztens erst meinte eine Frau auf der Straße zu mir: „Nehmen sie doch bitte den Nuckel aus dem Mund vom Baby. Sehen sie denn nicht, dass sie ihn gar nicht braucht.“ Entschuldigung, habe ich hier etwas nicht mitbekommen? Sind sie die Mutter oder wie? Unfassbar einfach nur.

Ich hätte allerdings niemals gedacht, wie viele Frauen es gibt, die nicht stillen können, obwohl sie es gern würden. Aus den unterschiedlichsten Gründen. Frauen, denen es so geht, tun mir sehr leid. Stillen ist so viel besser, als die Flasche zu geben. Jedenfalls für uns. Gerade nachts ist es so schön einfach. Emma schläft ja jetzt meistens bis vier oder fünf Uhr früh und dann stille ich sie im Bett. Wir beide schlafen dabei ein und alles ist gut. Sie wird auch gar nicht erst richtig wach, da ich sie gleich zu mir rüber ins Bett nehme und nicht erst in die Küche muss, um irgendwelche Milch vorzubereiten. Damit möchte ich nichts gegen diejenigen gesagt haben, die das möchten oder müssen. Aber für uns ist es einfach so am schönsten.

Glücklicherweise hatte ich von Anfang an mit dem Stillen keine Probleme. Ich habe mich sicherlich die ersten Tage angestellt wie der erste Mensch, aber es hat gereicht, um Emma satt zu machen. 😉 Das einzige, was wirklich doof war: Im Krankenhaus hatte man uns gesagt, dass sie alle zwei Stunden gestillt werden müsse. Ja – nun versuch mal, ein schlafendes Kind zu stillen. Sie hat entweder gar nicht getrunken, weil sie nicht aufgewacht ist, oder nur ganz kurz und ist dann direkt wieder eingeschlafen. Da habe ich mich selbst einfach verrückt gemacht. Wieder zu Hause hat mir die Hebamme drei Tage später diesen Stress genommen und gemeint, ich bräuchte mir auf keinen Fall die Uhr zu stellen. Emma sollte zwar regelmäßig trinken, aber wenn sie schläft, dann schläft sie und braucht nicht nach zwei Stunden geweckt zu werden. Ab da war alles super. Und jetzt klappt auch das so routiniert, als hätten wir noch nie etwas anderes gemacht. Bisher zum Glück auch komplett ohne Milchstau – ich klopfe mal auf Holz, dass das so bleibt.

Was ich ein wenig schade finde: Manchmal traue ich mich gar nicht zu sagen, wie schön alles ist. Kennt ihr das? Da klappt alles super mit dem Stillen, das Baby schläft seit vielen Wochen durch und ist auch sonst, abgesehen von ein paar kleinen Quengeleien zwischendurch, total entspannt. Aber erzählt man davon, kommt man sich vor wie eine Angeberin. Denn von anderen hört man meist nur gegenteiliges. Traurig, finde ich. Doch gerade zum Umgang mit kleinen Kindern kursiert so viel Besserwisserei, dass es oftmals schwer zu ertragen ist. Ich bin der Meinung, Mütter sollten viel solidarischer miteinander umgehen und nicht in Konkurrenz zueinander stehen. Aber das wird sich wohl nie ändern.

Ein interessantes Thema ist auch die Ernährung der Mutter beim Stillen. Auch hier weiß es natürlich jeder besser und jeder hat Recht. Ich habe da von Anfang an meiner Hebamme vertraut und die meinte, ich kann alles essen und einfach nur austesten, ob es Dinge gibt, die Emma nicht verträgt. Und siehe da, der Kinderarzt hat uns das gleiche gesagt. Ich esse JEDEN Tag Obst, wirklich jeden Tag. Und ich esse alles. Erdbeeren, Ananas, Orange, Himbeeren – einfach alles, was der Supermarkt hergibt. 😉 Ebenso Bohnen und Kohl. Und nichts, wirklich nichts passiert. Emma war bisher ein einziges Mal wund und das lag, wie ärgerlich, ausgerechnet an den kleinen leckeren Kangaroo-Chips mit Paprikagewürz. Die lasse ich seitdem natürlich weg, aber alles andere esse ich wie gehabt.

Ihr seht, nach drei Monaten gibt es bereits richtig viel zu berichten. Das liegt daran, dass ich jeden Tag neues von Emma lerne.

Liebe Emma, ich freue mich auf noch ganz viele weitere Monate und Jahre mit dir. Und ich bin schon sehr gespannt, womit du uns als nächstes begeistern wirst.

Happy 3 Months!

 

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