Als ich Anfang dieser Woche in Barcelona war, habe ich mir ein schönes weinrotes Kleid in Wildleder-Optik gekauft. Weinrot oder Bordeaux sind für mich absolute Herbstfarben. Man kann sie super gut mit verschiedenen Brauntönen kombinieren, und auch mit schwarzen Accessoires passen sie super zusammen. Dazu noch ein paar goldene Details und das Outfit ist perfekt.
Mit schönen hohen Schuhen eignet sich dieses Outfit nicht nur für ein schönes Abendessen zu zweit, sondern – kombiniert mit einer Jacke – auch für einen sonnigen Herbstspaziergang mit dem Hund. Genauso habe ich es eingesetzt. Ich war am Wochenende bei meinen Eltern, fernab vom Stress in der Hauptstadt. Mit meiner Mama und meinem Hund bin ich im Wald spazieren gegangen, um das schöne Wetter richtig auszunutzen. Zu meinem neuen Herbstkleid habe ich ein paar Boots kombiniert, die ich mir im letzten Winter in Palma gekauft habe. Jedes einzelne Paar Schuhe von dieser Sorte war ein Unikat. Sowas liebe ich am meisten.
Zu Hause ist, wo dein Herz ist …
Liebt ihr es nicht auch, wenn ihr am Wochenende einfach mal die Ruhe genießen könnt? Ein bisschen auf der Couch sitzen, ein bisschen essen und einfach mal rausgehen und einen schönen Spaziergang machen. Am besten gefällt mir diese Stille, wenn ich in meiner Heimat – in meinem Zuhause – bin. Ich bin in einer sehr kleinen Stadt aufgewachsen, in der es keine U-Bahn, keine Straßenbahn und keinen zehnminütigen Busverkehr gibt, sondern einfach nur einen Bahnhof, an dem der Zug einmal die Stunde hält. Ich weiß, absolut unvorstellbar für Berlin. Da rennen die Leute ja schon nach einer U-Bahn, die alle 4 Minuten kommt, und sind total wütend, wenn sie genau diese nicht erreicht haben. Vier Minuten können aber auch verdammt lang werden. Die Straßen in meinem Heimatort sind relativ ruhig und man hat so viel Natur um sich herum. Kein ständiger Lärm, nur das Geräusch von Vögeln oder meinem Hund, der wiedermal den Nachbarn, den Postboten, sich selbst, mich oder irgendwen anders anbellt. Die Luft ist, gerade jetzt im Herbst, auch so schön frisch. Ab und zu riecht es nach verbranntem Laub. Ich weiß nicht wieso, aber solch ein Geruch ist für mich gerade in den kalten Monaten so passend und einfach nur schön. Da kann man sich jetzt denken: Die spinnt doch. Ja, vielleicht tue ich das auch. Aber ich liebe es.
Berlin ist wirklich eine schöne Stadt, und ich habe es mir auch ausgesucht, dort zu leben. Das Angebot an Freizeitaktivitäten ist unschlagbar, und trotzdem nervt es mich ab und zu auch mal. Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit man unterwegs ist, es gibt immer jemanden, der gerade auf den Nachtbus wartet oder von irgendeiner der vielen Partys kommt. Das ist schön, aber eben nicht immer. Selbst, wenn man halb vier Uhr morgens in der Woche vor die Tür geht, weil der Hund dringend mal muss und sich denkt: Ach, lasse ich doch schnell den Schlafanzug an. Da wird schon niemand sein. Pustekuchen. Selbst da habe ich Leute auf der Straße getroffen und ja, mein Outfit war definitiv nicht straßentauglich.
Genau deswegen sehe ich es als Luxus, dass meine Eltern eher ländlich wohnen. (Hoffentlich liest das niemand, der von dort kommt. Sie werden mich dafür hassen. 😉 ) Da kommt dir nachts halb vier, wenn überhaupt, mal ein Igel entgegen. Ich kann, egal wann ich möchte, in mein Auto steigen und nach Hause fahren. In mein altes Kinderzimmer und den ganzen Stress hinter mir lassen. Sicher meckert in unserer Wohnung in Berlin niemand rum, wenn ich wieder mal meine Schuhe im Weg stehen lasse, sich die Sachen alle im Bad anhäufen oder der (und das halte ich sowieso für ein Gerücht) allgemeine Sauberkeitszustand im Haus sich im ganzen verschlechtert, sobald ich über die Türschwelle getreten bin. Das behaupten sogar meine Großeltern. Frechheit. Sowas kann man super gut ignorieren, jedenfalls kann ich es. Allerdings erfordert das jahrelange Übung. Aber irgendwie gehört das ja auch zum Elternhaus dazu, und deswegen liebe ich meine Eltern auch. Für das Meckern und das leckere Essen und die schöne Gemütlichkeit. Was ich euch damit sagen will? Ich finde es einfach nur sehr wichtig, immer einen Rückzugsort zu haben. Einen Ort, an dem man sich wohlfühlt und an dem man einfach zu Hause ist.
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Fotos: Daniela H.
Comments
Daniela Horn
26/10/2015
Sehr schöne Fotos 🙂