So habe ich es mir die ganze Zeit gewünscht. Endlich ist es warm in Berlin. Die Sonne scheint und Emma und ich sind draußen unterwegs. Nachmittags am liebsten auf den zahlreichen Spielplätzen der Stadt und das fast jeden Tag.

Dabei ist mir aufgefallen, dass mir die komplexen Spielplatzregeln der beaufsichtigenden Mütter noch nicht recht vertraut sind. Diese Spielplatz-Dos und -Don´ts. Beispiel: Emma hat sich eine Schaufel genommen, die einem anderen Kind gehörte. Einem kleinen Jungen. Der aber gerade nicht damit spielte. Wenn ich die Mutter dieses Jungen wäre, wie würde ich reagieren? Als Emmas Mama habe ich nichts zu ihr gesagt. Ich hätte auch gar nicht gewusst, was. Aber die andere Mama! Sie hat das Spielzeug ihres Sohnes eingesammelt, es auf die andere Seite des Buddelkastens geschleppt und laut zu ihrem Kleinen gesagt: „Ich packe dein Spielzeug mal hierüber, damit es dir keiner wegnimmt.“ Tja. Da fällt mir nichts mehr ein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass aus diesem lieben kleinen Jungen mal ein netter erwachsener Mann wird. Und der Junge kann noch nicht mal etwas dafür. Seine Mutter lebt ihm Egoismus vor.

Emma und ich teilen und spielen gern mit anderen Kindern. Uns gefällt das so. Und außerdem: Das Spielzeug der anderen Kinder ist in jedem Falle interessanter als das eigene. Egal was man dabeihat. Da spreche ich aus Erfahrung. 😉 Ich habe unseres jetzt allerdings mal mit ihrem Namen versehen, da ich auch schon gehört habe, dass andere Mütter auf einmal Spielzeug für sich beanspruchen, dass ihnen eigentlich nicht gehört. Um solchen Diskussionen gleich aus dem Weg zu gehen, schmückt Emmas Name jetzt ihr Buddelwerkzeug. In Berlin muss man das leider machen, da man bei gefühlt 100 Kindern auf dem Spielplatz, schnell mal den Überblick verliert. 😉

Mittlerweile haben wir schon ganz viele Spielplätze kennengelernt. Für die Berlin-Eltern unter euch (und die Berlin-Besuch-Eltern) und speziell deren Nachwuchs stellen wir euch hier unsere Favoriten vor.

Spielplatz „Die Welle“, Rummelsburger Bucht; Hauptstraße, Berlin Lichtenberg

Wenn ihr als Eltern nicht nur euern Kindern beim Spielen zusehen, sondern auch eine großartige Aussicht genießen wollt, dann seid ihr hier richtig. Besonders bei schönem Wetter. Und es gibt, besonders für die etwas größeren Kinder, richtig tolle Spielgeräte. Für die Kleinen noch nicht ganz so viel, nur zwei Netze zum Drauflegen und Anschieben und natürlich den Sand zum Buddeln.

Nachteil: An windigen Tagen zieht es hier mächtig.

Spielplatz im Ernst-Thälmann-Park, Prenzlauer Berg; Nähe Ecke Greifswalder Str./Danziger Str.

Diesen Spielplatz kenne ich durch Theresa und Bruno und ich mochte ihn sofort. Er ist noch ganz neu und bietet fast als einziger wundervoll feinen Sand (abgesehen von dem traumhaften Sand in unserem Innenhof). Mit nur ganz wenig Steinen. Perfekt zum Buddeln für die Kleinen.

Und er ist noch nicht so überlaufen wie andere Berliner Spielplätze. Highlight sind die beiden Schaukeln: Eine für Babys und eine mit Netz für die Größeren.

Spielplatz am Kollwitzplatz, Prenzlauer Berg

Wie soll ich mich ausdrücken: Ich liebe den Kollwitzkiez. Aber da bin ich wohl nicht die einzige. Der Spielplatz ist deswegen auch immer sehr gut besucht. Und das mag ich wiederum nicht so gern. Am Wochenende vor dem 1. Mai hatten wir allerdings Glück: Der Spielplatz war komplett leer. Ich vermute ja, alle Bewohner des Prenzlauer Berges waren gleichzeitig zu ihren Familien ins Schwabenländle gereist.

Ansonsten hat man hier am Vormittag die größte Ruhe und den meisten Platz. Und somit Gelegenheit, ausgiebig Gebrauch zu machen von der Babyschaukel. Wegen ihr kommen Emma und ich so gern hierher. Es gibt einfach viel zu wenige Babyschaukeln. Und Emma liebt es, zu schaukeln. Spielplätze mit Schaukel sind deshalb stets unsere erste Wahl.

Spielplatz im Volkspark Friedrichshain

Im Volkspark Friedrichshain gibt es gleich mehrere Spielplätze. Und auf einem sogar eine Schaukel für die ganz Kleinen. Leider ist es auch hier immer ziemlich voll. Außer vormittags und am späten Nachmittag. Schön ist der Spielplatz allemal und die Umgebung sowieso. Der Volkspark lädt ein zum Spazieren oder zum Ausruhen auf den Wiesen.

Sind die Kinder dann größer, kann es direkt weitergehen zum Indianerspielplatz. Hier darf man seine Kletterkünste unter Beweis stellen und ganz nebenbei auch noch um den Marterpfahl rennen.

Spielplatz am Arnswalder Platz; Hans-Otto-Str. Ecke Pasteurstraße

Ihr könnt es euch sicher denken, deswegen sage ich es gleich vorab. 😉 Dieser Spielplatz ist, wie fast alle, am Nachmittag und am Wochenende einfach unendlich voll. Vormittags habt ihr hier allerdings eure Ruhe. Was super ist, denn bei schönem Wetter gibt es hier sogar Wasser zum Herummatschen. Was definitiv ein Grund ist, diesem Spielplatz mal einen Besuch abzustatten. 😉

Weitere Spielplatze, die auch sehr schön sein sollen, findet ihr hier:

  • Abenteuerspielplatz Räuberland; Runebergweg 32, Berlin-Wannsee
  • Bauspielplatz Kolle 37; Kollwitzstr. 35, Prenzlauer Berg
  • Märchenspielplatz; Drosselbartstr. 30, Neukölln
  • Dschungel-Spielplatz; Dalandweg 21, Steglitz
  • Spielplatz Indianerdorf; Volkspark Friedrichshain