Schon oft habe ich das Thema Stillen hier auf dem Blog oder auch bei Instagram angerissen. Aber einen kompletten Beitrag dazu habe ich bislang noch nicht geschrieben. Nun bin ich auch keine Expertin für dieses Thema, doch ich kann von meinen subjektiven Erfahrungen sprechen. Erfahrungen, die ich in den letzten neun Monaten mit Emma gesammelt habe. Sozusagen, meine eigene Stillgeschichte.
Nun war ich ja vor meiner Schwangerschaft der Ansicht, dass es zwei Optionen gibt. Entweder will man stillen oder eben nicht. Dabei habe ich jedoch außer Acht gelassen, dass manche Frau gar nicht die Möglichkeit besitzt, darüber zu entscheiden, dass sie also gar nicht stillen kann, obwohl sie es vielleicht möchte. Erst im Geburtsvorbereitungskurs wurde mir diese Tatsache bewusst.
Ich war immer positiv eingestellt …
Trotzdem bin ich für mich persönlich stets mit einer positiven Grundeinstellung an alle diese Dinge herangegangen und ich denke, sie hat mir geholfen. Das ist sicherlich kein Patentrezept, aber ich bin der Meinung, eine unbeschwerte Herangehensweise ist in den meisten Fällen sehr nützlich. Ich habe einfach nie darüber nachgedacht, ob das Stillen mir Probleme bereiten könnte. Und das tat es zum Glück auch nicht. Von Anfang an konnte ich Emma stillen und tue es heute, neun Monate später, immer noch. Nie hätte ich gedacht, wie wichtig mir das Stillen sein kann und wie eng es Mama und Baby verbindet. Es ist ja nicht nur zum Ernähren gedacht, sondern auch zum Beruhigen oder zum Einschlafen. Und genauso nehmen und sehen wir es: Als etwas, das uns in fast jeder Situation hilft.
Bei der U3-Untersuchung, also der ersten Untersuchung beim Kinderarzt außerhalb des Krankenhauses, wurde mir gesagt, dass ich ihr bloß nicht angewöhnen soll, immer an der Brust einzuschlafen. Und auch im Krankenhaus selbst, als ich Emma am zweiten Tag beim Stillen kurz am Kopf gestreichelt habe, wurde ich ermahnt. Sofort durfte ich mir anhören, dass Stillen, Streicheln und Schlafen unterschiedliche Dinge sind und nicht zusammengehören. Nun will ich gegen das Krankenhaus, in dem Emma zur Welt kam, nichts sagen, schließlich habe ich mich dort sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt, doch was das Stillen anbelangt, wurden mir dort einige seltsame Dinge erzählt. Und die haben mir eine ganze Weile wirklich zu schaffen gemacht.
Lasst euch nicht beunruhigen …
Beispielsweise hieß es, Emma müsse an jeder Seite etwa 20 Minuten trinken. Nie – aber wirklich niemals hat Emma so lange an der Brust getrunken. Nie! Meistens waren es, wenn es länger ging, um die 8 bis 10 Minuten. Wieso ich das so genau weiß? Weil ich mir, um mich selbst zu kontrollieren, eine Still-App heruntergeladen habe. Die habe ich am Anfang wirklich sehr oft genutzt, allerdings eher, um zu wissen, welche Seite ich zuletzt zum Stillen benutzt habe. Auch das hat irgendwann nachgelassen und ich wusste, dass ich nicht bei jeder „Runde“ beide Seiten nehmen muss. Obwohl es im Krankenhaus hieß, dass man zwischendurch immer wechseln muss. Die App kann ich trotzdem empfehlen, denn gerade als Neumama möchte man wissen, wie lang die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten sind. Meine Hebamme hat mich am Anfang auch danach gefragt. Sicherlich kann man ganz klassisch auch zu Zettel und Stift greifen – Handy macht sich aber einfach leichter.
Die Sache mit den 20 Minuten war wie gesagt am Anfang ganz schlimm für mich. Wenn es nach den Schwestern im Krankenhaus gegangen wäre, hätte ich Emma jedes Mal insgesamt 40 Minuten stillen müssen. Aber davon waren wir weit entfernt. Am Anfang ist Emma nämlich fast immer eingeschlafen. Also gleich zwei schlimme Sachen: Nur kurz trinken und dann auch noch dabei einschlafen! Unfassbar, was ich mir damals deswegen für Gedanken gemacht habe. Wie oft ich sie bis auf die Windel ausgezogen habe, damit sie wach wird. Weil sie ja trinken musste. Bis mir die Hebamme nach dem ersten Wochenende zu Hause dann sagte, dass ich damit aufhören soll. Stattdessen hat sie mich in vielen Sachen bestärkt und so konnte ich nach und nach immer besser mit und von Emma lernen. Ich habe aufgehört, mir Sorgen zu machen, bloß weil sie keine 20 Minuten pro Seite getrunken hat. Es gibt, genau wie bei Erwachsenen, auch bei Babys Unterschiede. Manche haben einen so starken Zug, dass sie schon nach 5 Minuten fertig sind. Und entwickeln sich trotzdem zu einer so prächtigen Speckmade wie Emma.
Hört auf euer Herz …
Auch über Sprüche wie: „Bekommt sie denn auch etwas Richtiges zu essen?“ oder: „Wie lange willst du sie denn noch stillen?“ kann ich heute nur noch lächeln. Ich stehe da einfach drüber, weil ich merke, wie wichtig das Stillen für uns ist. Wir nutzen es jeden, wirklich JEDEN, Abend zum Einschlafen. Und das ist für uns völlig in Ordnung. Babys brauchen eine Einschlafhilfe, zumindest die meisten, und Emmas Schlafhilfe ist das Stillen. Und wie lange das noch so geht, entscheidet sie und kein Kinderarzt. Das solltet ihr auch so machen. Hört auf euer Gefühl und entscheidet, wie ihr es wollt. Ihr kennt euer Baby am besten.
Wie war es bei euch? Stillt ihr oder gebt ihr das Fläschchen? Gab es Tipps, die euch gut geholfen haben?
Comments
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22/01/2018
[…] ich euch in meinem anderen Beitrag rund um das Thema Stillen viel Persönliches erzählt habe, möchte ich euch in diesem hier ein […]