Heute habe ich für euch das Rezept für ein Festessen zu den Feiertagen. Bei uns gibt es ganz klassisch eine Gans vom Bauern mit Grünkohl und Klößen. Diese gibt es bei uns nicht nur an den Weihnachtsfeiertagen, sondern auch zum Wochenende nach dem Martinstag am 11.11.! Von daher kann ich euch heute schon mal die Bilder der Zubereitung und vom fertigen Festessen zeigen.

Sicher ist eine solche Weihnachtsgans nichts für jeden und auch nicht ganz so einfach zuzubereiten. Aber: Versuch macht klug. 🙂 Also probiert euch einfach. Es gibt für alles ein erstes Mal. Wir bereiten alles immer einen Tag vorher vor. So kann man erstens das überschüssige Fett viel besser trennen, zweitens schmeckt der Grünkohl nach einer Nacht im Kühlen viel besser und man hat drittens am Weihnachtstag einfach weniger Stress. Und wer hat schon Lust am Festtag um fünf Uhr früh aufzustehen, um ein Essen vorzubereiten.

Zutaten für die Gans:

eine Biogans oder eine Gans vom Bauern

3 Äpfel

3 Zwiebeln

1 Teelöffel Majoran, 1 TL Beifuß, 1 TL Salz

ein halbes Brötchen

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Zubereitung:

Die Gans waschen, trocknen, die Flügel ab dem Gelenk und den Hals entfernen und ebenfalls das lose Fett im Inneren herausnehmen (aber nicht wegwerfen). Die Äpfel, Zwiebel und das Brötchen in kleine Würfel schneiden und mit den Gewürzen mischen. Die Gans innen salzen und mit der Masse füllen. Nachdem alles gut verstaut ist, wird die Gans mit Zahnstochern verschlossen.

Bevor die Gans in den Ofen kommt, wird sie noch Außen gesalzen. Im Ofen selbst, wird ganz unten ein hohes Backblech (Fettpfanne) gelegt, auf das ihr ca. ½ Liter Wasser gießt. Die Gans wird nun auf ein Rost darüber gelegt und bleibt für ungefähr 2 ½ bis 3 Stunden bei 160 Grad Umluft im Ofen. Zwischendurch wird die Gans immer mal wieder mit etwas Flüssigkeit aus der Fettpfanne oder Wasser (eigentlich nimmt man den Sud der sich in der Fettpfanne unten ansammelt, allerdings verbrennt man sich da meistens die Finger und es gibt auch eine Sauerei im Ofen) übergossen und an den Keulen angestochen damit das Fett besser austreten kann. Das alles passiert bei uns einen Tag vorher.

Nach ca. 3 Stunden wird der Ofen ausgeschalten und das Bratenfett wird in ein hohes Gefäß oder einen Topf gefüllt. Auf die Fettpfanne gießt man dann noch ein bisschen Wasser und löst somit den ganzen Rest (in dem Angebackenen sind die besten Röstaromen) vom Blech. Diese Brühe stellt man dann über Nacht in den Kühlschrank. Die Gans kommt in einen großen Bräter, wird noch mit etwas Salzwasser bestrichen damit sie nicht austrocknet und dann mit dem Deckel auf dem Bräter über Nacht kalt gestellt.

Am nächsten Morgen nimmt man dann einen oder zwei Esslöffel von dem erkalteten Fond und gibt es an den Grünkohl, damit dieser nicht zu trocken schmeckt. Je nachdem wie viel Fett man nun noch an der Soße haben möchte entfernt man den Rest (kann man im Kühlschrank sehr lange aufbewahren oder auch für später einfrieren). Ein bisschen Fett muss an der Soße bleiben, da Fett ja bekanntlich Geschmacksträger ist. Bei uns war es nicht so viel Fett, da die Gans nicht so groß war und sie vom Bauern kam.

Aus der fertigen Gans holt man am nächsten Tag die Füllung heraus, kocht diese zusammen mit dem Fond auf und würzt mit Salz nach. Eventuell kann auch mit etwas Rotwein verfeinert werden – haben wir aber nicht gemacht. Danach kommt die ganze Soße in den Mixer und wird schön fein püriert. STOPP!!! Nehmt bitte keinen Mixer!!! Wieso seht ihr auf den Fotos. Benutzt lieber einen Pürierstab, außer ihr wollt danach die Küche renovieren und Brandverletzungen an den Händen riskieren. Bei uns befand sich nach dem Versuch mit dem Standmixer ca. 1/3 der Soße an den Wänden der Küche. Gut nur, dass wir vorausschauend genug waren und die Wände mit abwaschbarer Farbe gestrichen hatten. Jetzt wisst ihr auch, weshalb wir immer einen Tag vorher mit aufwendigeren Gerichten anfangen. Da kann ein solches Malheur zu Weihnachten auch schnell mal zur Scheidung führen.

Nun. Machen wir also mit dem Pürierstab weiter. Natürlich wird sie nicht ganz so fein wie mit dem Mixer, aber wenn man nur lange genug püriert wird sie auch wunderbar. Die Soße sollte noch ein bisschen einköcheln. Ihr benötigt keine Sahne und auch keine Bindung. Durch die Zwiebeln, den Apfel und das Brötchen ist sie cremig genug.

Die Gans kam bei uns dann nochmal bei 80 Grad Ober-Unterhitze in den Ofen. Damit das Fleisch schön zart wird und warm bleibt. Wenn die Kruste noch nicht knusprig genug ist kann man auch nochmal bei ca. 200°C nachbräunen. In der Zeit können der Grünkohl und die Klöße vorbereitet werden und, falls ihr wie oben gesehen einen Mixer genutzt habt, könnt ihr in der Zeit auch noch schnell die Küche putzen oder renovieren.

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Zutaten für den Grünkohl:

1000g tiefgefrorener Grünkohl

2 mittlere Zwiebeln

ein bisschen Fett aus der Gans

Gemüsefond

1 bis 2 Tassen geriebene Semmeln

ein bisschen Wasser

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Zubereitung Grünkohl:

Drei Zwiebeln klein schneiden. Das lose Fett aus der Gans kleinhacken und in einem großen Topf zerlassen. Die Zwiebeln darin anbraten bis sie glasig sind. Im Anschluss daran werden die Zwiebeln mit etwas Gemüsebrühe abgelöscht damit der Grünkohl kochen kann und nicht anbrennt. Jetzt kann der Grünkohl in den Topf. Die ganze Menge wird nun verrührt. Der Grünkohl sollte nicht mit Flüssigkeit überdeckt sein, allerdings muss dennoch so viel Brühe in den Topf, dass er ungefähr eine Stunde köcheln kann ohne anzubrennen (öfter mal umrühren und eventuell Wasser oder Brühe nachgießen). Vorher noch mit frischem Pfeffer und Salz würzen. Wir mögen es, wenn der Grünkohl eine weiche Konsistenz hat und nicht so bissfest ist. Das kann natürlich jeder so machen wie er möchte. Je nachdem wird er dann länger oder kürzer gekocht.

Über Nacht wird der Grünkohl kalt gestellt und am nächsten Tag dann mit einem bis zwei Esslöffeln vom erkalteten Fett der Gans wieder aufgekocht. Anschließend, also kurz vor den servieren werden die geriebenen Semmeln unter den Grünkohl gerührt. So wird die überschüssige Flüssigkeit gebunden, dass er schön sämig wird. Eventuell nachsalzen!

Zutaten für die Klöße:

Kloßteig für Klöße nach „Thüringer Art“ (frischer Teig aus der Kühltheke)

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Zubereitung:

Den Teig in golfballgroße Kullern rollen und in kochendes Salzwasser geben. Einmal aufkochen und dann bei offenen Deckel ungefähr 15-20 Minuten bei kleiner Hitze ziehen lassen. Das kommt aber darauf an, wie groß eure Kullern sind. Solltet ihr richtig große Klöße machen, dann müssen die ungefähr 20-25 Minuten ziehen.

Vorsuppe aus Gänseklein

Zutaten:

Gänseklein (Hals, Flügel, Herz, Leber, Magen)

Suppengemüse

ein Bund Frühlingszwiebeln

Backerbsen

Pfefferkörner, Pimentkörner, Wacholderbeeren, Lorbeerblätter, Salz

Wasser

Zubereitung:

Alle Zutaten (außer natürlich die Backerbsen) in einen Topf geben und mit Wasser auffüllen. Wir haben ungefähr 2l Wasser genommen, waren allerdings auch zu acht und hatten das Gänseklein so doppelt, da wir zwei Gänse hatten. Mindestens eine Stunde köcheln lassen, bis das Fleisch weich ist. Die Suppe wird, genauso wie der Rest, über Nacht kalt gestellt. So kann man auch von dieser Suppe am nächsten Tag das überschüssige Fett leicht abnehmen.

Die Suppe wird dann durch ein Sieb gegossen. Jetzt kann man das magere Fleisch ablösen und soviel wie man in der Suppe haben möchte klein schneiden und zur Brühe geben. Auf den Rest freuen sich Hund oder Katze.

Die Frühlingszwiebeln können nun in kleine Streifen geschnitten werden und kommen zum Ende in die Suppe. Die Suppe wird dann noch einmal für ungefähr 2-3 Minuten aufgeköchelt, damit die Zwiebeln ein bisschen weich werden. Die Backerbersen kommen erst kurz vorm Servieren auf den Teller. So ungefähr ein Esslöffel pro Teller. Aber das könnt ihr selbst entscheiden, ich mag die ja sehr gern und nehme deswegen auch gerne mal mehr davon. 😉

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